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Hans Hieronymus (*1902)



Der Motorradrennfahrer Hans Hieronymus




Hans Hieronymus (* 18. April 1902 in Nürnberg) ist ein deutscher Motorradrennfahrer.

Hans Hieronymus begann nach der Schulausbildung in der Versuchs- und Reparaturabteilung bei Zündapp in Nürnberg und wurde zu einem der erfolgreichsten Fahrer dieser Marke. Bereits 1923 feierte er seinen ersten Sieg auf der Avus mit einer kleine Zündapp.



Rennen in Swinemünde im Jahr 1923. Diese Zündapp 246 cm3 ist auch die Siegermaschine des Avusrennens; Hieronymus (89).



1924 wechselte Hieronymus als Werksfahrer zu Hecker in Nürnberg obwohl Hecker eine wesentlich kleinere Firma als Zündapp war. Reizvoll waren wohl die seiten- und obengesteuerten 350 cm3 Viertaktmaschinen, die er nicht nur bei verschiedenen Bahn-, Berg und Straßenrennen einsetzte, sondern auch bei Geländefahrten und den populären Eisrennen. Diese 350er Motoren, die bei Scharrer & Groß hergestellt wurden, und bei denen es sich um eine ziemlich exakte Kopie der englischen A.J.S.-Motoren handelte, waren über längere Distanzen nicht eben sehr zuverlässig. Es lag am verwendeten Material. Hieronymus war aber immer der Erfolgreichste in der Heckermannschaft, in der sich Hecker Junior und der Fahrer Tag befanden.



Hieronymus siegte beim Bahnrennen 1926 auf der obengesteuerten Hecker Bahnrennmaschine mit 348 cm3 in Reichelsdorf.



Straßenrundstrecke in Swinemünde, Hieronymus wird Zweiter seiner Klasse auf der 348 cm3 OHV-Hecker.



Hieronymus auf Hecker mit seitengesteuertem 348 cm3 Motor von S&G, die bei Zuverlässigkeitsfahrten eingesetzt wurde.



Eines Tages traf Hieronymus mit dem bekannten Konstrukteur Albert Roder zusammen. Albert Roder baute die Ziro Zweitakter und war später Chefkonstrukteur bei NSU, er war auch verantwortlich für die sehr schnellen, obengesteuerten 246 cm3 Maschinen, die in der Erlanger Firma Ermag (Erlanger Maschinenfabrik AG) gebaut wurden. Diese verfügten bereits über Haarnadelventilfedern für hohe Drehzahlen von über 5000 min-1. Dieser 250er war mit seinen 12 PS eigentlich ein Rennmotor.



250 cm3 Ermag, Baujahr 1924



Ab Ende 1925 geht Hieronymus als Werksfahrer zu Ermag nach Erlangen und erringt mit diesem Motorrad Sieg um Sieg. So fuhr er im Oktober 1926 die schnellste Zeit aller Maschinen beim Feldbergrennen gegen 128 Konkurrenten, bei dem Maschinen bis 1000 cm3 Hubraum an den Start gingen. Ab 1926 begannen die wirtschaftlichen Probleme bei Ermag in deren Folge Albert Roder im Jahr 1928 die Firma verließ und Hieronymus bereits zu Beginn des Jahres 1927 zu Zündapp wechselte.

Bei Zündapp wurde aber vornehmlich Zuverlässigkeitsfahrten und wenig Geschwindigkeitswettbewerbe gefahren. Zündapp baute keine reinen Rennmaschinen und das war eigentlich nicht im Sinn von Hieronymus. Er durfte aber dann eine eigene Bahnrennmaschine mit obengesteuertem 248 cm3 J.A.P.-Motor bauen, die er bei zahlreichen Bahn- und Bergrennen erfolgreich einsetzte.



Start zum Grasbahnrennen 1929 in Oldenburg, Hieronymus auf der 250er Eigenbau OHV-J.A.P.



Hans Hieronymus gewann aber auch ab 1927 zehn mal hintereinander die große Zuverlässigkeitsfahrt in der Tschechoslowakei, die Dreitagefahrt im Harz, die internationale Fünfländerfahrt und unzählige andere.



Ziel in Prag: Hans Hieronymus gewinnt gerade zum 10. mal in Folge im Jahr 1936 die
'Große Tourenfahrt der Tschechoslowakei' auf Zündapp ohne Punktverlust. Eine einmalige Leistung!



Nach einem Sturz bei einer Probefahrt mit einem Versuchsmodell im Jahr 1936 war er gezwungen seine Rennfahrerlaufbahn zu beenden. Grund war ein blockierendes Getriebe, verursacht durch die Verwendung minderwertigen Materials. Hieronymus landete an einem Baum und lag sechzehn Tage lang bewußtlos im Krankenhaus.

Schließlich ließ er sich in Witten an der Ruhr nieder.

 



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Stand: IX.2006