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Victoria

Gründung und Historie

Victoria



  Victoria Fahrräder von 1892

Victoria Motorräder von 1901 - 1910

Victoria Automobil von 1907


Firmeninformation von 1951:
 

Informations Unterlagen der Victoria Werke A.-G.

Nürnberg April 1951

Interessante VICTORIA-Daten
So alt wie die VICTORIA-WERKE selbst, so alt ist der Ruf dieser Firma und ihrer Erzeugnisse und er erneuert sich immer wieder.

1886
gegründet, hervorgegangen aus der Firma Frankenburger & Ottenstein Nürnberg, begann sie mit der Herstellung von Hochrädern und sog. "Sicherheitsrädern".

1888
wurde schon das 1.000ste VICTORIA - Fahrrad gebaut.

1893
betrug die Belegschaft bereits 259 Mann.

1896
wurden die ersten Fahrräder mit Dunlop - Luftreifen geliefert.

1901
stellte Victoria die ersten Motorräder her mit 1 3/4 PS-Motor, Oberflächenvergaser, Handoelpumpe, Flachriemen mit Riemenspanner, ungefederter Vordergabel und Tretlager wie beim Fahrrad, 40 km/st. Geschwindigkeit.

1905
die ersten Beiwagen, allerdings nicht neben, sondern vor dem Motorrad, also eigentlich Dreiräder.

Beginn der Herstellung von Automobilen in fortschreitender Entwicklung vom Zweisitzer bis zum Sechssitzer (Wagen Nr. 14 aus dem Jahre 1905 noch im Besitz der Firma).

1906
die ersten Zwei - Zylinder - Motoren 2 1/2 - 3 PS.

1920
die modernste Maschine ihrer Zeit mit Zwei-Zylinder-Boxer-Motor, 500 ccm, 2 Gänge und der ersten teleskopartigen Vordergabel.

1922
die ersten obengesteuerten Zwei-Zylinder 500 ccm Motoren.

1926
500 ccm VICTORIA mit Kompressor erzielt neue Welthöchstleistung, 165 km/st.

In der Folgezeit entsteht die bekannte VICTORIA-"Bergmeister", 600ccm, ferner die ihrer Zeit vorauseilende völlig verkleidete VICTORIA-"Fahrmeister" und eine Reihe neuer Typen von 100, 150, 200 ccm bis zu der 250 ccm VICTORIA-Aero, dem schnittigen und auch heute noch beliebten Modell.

1942
eine Reihe schwerster Kriegsschäden und -zerstörungen welche die beiden Werke auf 25 und 40% ihres Bestandes reduzierte.

1946
der erste neue deutsche Nachkriegs - Einbaumotor geht trotz Materialkontingentierung und Arbeitsbehinderung in die Fertigung.

1950/1951
Die Victoria-Werke überholen mit 1300 Mann Belegschaft und verdoppeltem Umsatz den Vorkriegsstand.

Einbaumotoren: 40.000 Stück erreicht.
Motorräder 250 ccm "Aero": Nahezu 14.000 Stück.
Weiteres Programm: 100 ccm Motorfahrräder, Fahrräder und VICTORIA-Freilaufnaben.
Beträchtlicher Exportanteil.

1951
Anlauf eines neuen Fabrikationszweiges: Moderne fortschrittlich konstruiert Nähmaschinen.

Weitere Entwicklungsarbeiten auf allen Gebieten des VICTORIA-Programmes im Gang.

VICTORIA - Fahrräder stets ein Qualitätsbegriff!

VICTORIA - Motorräder immer formschön, leistungsfähig, eine anerkannte Marke.

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  Historie
Victoria, im Jahre 1886 von Max Frankenburger und Max Ottenstein in Nürnberg gegründet, stellte am Anfang Fahrräder her. Das Unternehmen wurde 1895 in die Aktiengesellschaft "Victoria Fahrradwerke AG, vormals Frankenburger & Ottenstein" umgewandelt mit einem Aktienkapital von 1,5 Millionen Mark. 1899 wurde die Firmenbezeichnung in "Victoria Werke AG" geändert als der Bau von Motorrädern begann. Verwendet wurden Einbaumotoren von Zedel, Minerva, Fafnir, Cudell und FN. Bis 1909 wurden auch Kleinautomobile mit Ein-, Zwei- und Vierzylindermotoren hergestellt.

Im Jahre 1920 begann die Produktion der K.R. I, mit einem längs eingebauten sv - Zweizylinder - Boxermotor, 494 ccm, mit 6,5 PS, der von BMW geliefert wurde. BMW stellte ab 1923 eigene Motorräder vom Typ R 32 her, sodass die Motorenzulieferung entfiel. Victoria gewann die Mitarbeit von Ing. Martin Stolle, der vorher bei BMW tätig war. Dieser konstruierte einen neuen ohv - Zweizylinder - Boxermotor, längs eingebaut für den Typ K.R. II, der zunächst bei Wilhelm Sedlbauer in München gebaut wurde. Die Kapazität des Werkes war bald erschöpft. Victoria kaufte die Firma und verlagerte die Produktion nach Nürnberg. Es folgte die K.R. III mit 3-Ganggetriebe, Kettenantrieb, Trommelbremsen und höherer Leistung. Zu dieser Zeit war Victoria eine der erfolgreichsten Marken in Deutschland, auch im Motorsport.

Die Nachfolge von Stolle, der 1924 nach München zurückkehrte um einen eigenen Stolle-Sportwagen zu bauen, wurde Dipl.-Ing. Gustav Steinlein. Dieser entwickelte 1925 den ersten in Deutschlend gebauten Viertakt - Kompressormotor auf Basis des K.R. III - Motors. Diese Maschine wurde sehr erfolgreich von Adolf Brudes gesteuert; 1926 mit 165 km/h Inhaber des deutschen Geschwindigkeitsrekordes.

1927 folgten 596ccm - Maschinen vom Typ K.R. VI, 1928 in KR 6 umbenannt von der auch leistungsgesteigerte Sportversionen (24 PS, Zweivergaser, später als KR 7) angeboten wurden. Ab 1928 wurden die einzylindrigen Viertaktmodelle K.R. 20 (sv), K.R. 35 (ohv) und später K.R. 50 (sv und ohv) mit zum Teil bei (Horex) Columbus in Bad Homburg v. d. H. in Lizenz gebauten Sturmey - Archer - Einbaumotoren (Nottingham) produziert.

Zweitakt - Einbaumotoren von Ilo (Pinneberg) wurden 1932 für die Typen KR 15 (143ccm) und KR 20 Z (198ccm) verwendet. Im gleichen Jahr erschien die KR 6 "Bergmeister" als Weiterentwicklung der KR 6 mit einem 4-Ganggetriebe und nunmehr 20 PS Leistung. 1934 entfiel die Produktion der Sturmey - Archer - Typen nachdem von den Nationalsozialisten die Einfuhr von Motoren untersagt wurde. Der wohl aus diesem Grund zu schnell ausgelieferte, von Stolle, der 1934 wieder bei Victoria war, entwickelte KR 8 "Fahrmeister" - Motor (Paralleltwin mit 498 ccm, sv) erwies sich als wenig zuverlässig (Überhitzung), wurde dann weiterentwickelt und im Typ KR 9 "Fahrmeister" (ioe) ab 1935 eingebaut. In diesem Jahr wurde auch eine seitengesteuerte 350 ccm - Maschine vom Typ KR 35 B / KR 35 G mit Lackler-Zylinderkopf (Wiener Ingenieur) gebaut, die 1937 von der KR 35 Sport (ohv, Columbus) abgelöst wurde.

Richard und Xaver Küchen stießen von Zündapp kommend zu Victoria und entwickelten die neue Flachkolben-Steilstromspülung für Zweitakter, die in den Typen KR 20 "Lux" und KR 25 S "Aero" Verwendung fand. 1938 wurden die Viertakt - Maschinen KR 35 SN (18 PS), KR 35 SS (20 PS) "Pionier" mit Columbusmotor gebaut. Daneben existierten noch von Albert Roder konstruierte Zweitakter (Fix, KR 12 N, KR 15 N). Der Kriegsbeginn brachte die Produktion bis auf die KR 35 WH "Pionier" zum Erliegen.

Nachdem im Krieg die Fabrikanlagen weitgehend zerstört wurden, begann man 1946 mit der Produktion von Fahrrädern und dem FM 38 (Fahrradmotor, 38 ccm), der von Roder konstruiert wurde bevor er dann bei NSU die "Fox" entwarf. 1949 wurde die KR 25 "Aero", 1950 die V 99 Fix wieder produziert. Zwischenzeitlich kamen Vicky I, Vicky II mit dem FM 38 - Motor. Im Jahr 1953 schliesslich wurde die Produktion der V 35 "Bergmeister" aufgenommen, mit einem von den Brüdern Richard und Xaver Küchen konstruiertem V - Zweizylindermotor mit 350 ccm und 21 PS nebst Kettengetriebe und Kardanantrieb. Die KR 25 "Aero" wurde weiterentwickelt (KR 25 HM, KR 26). 1955 kam der von Norbert Riedel, der die bekannte Imme entwickelte, konstruierte Roller Peggy mit 200 ccm - Zweitakter, gebläsegekühlt, Triebsatz - Hinterradschwinge, elektromagnetischer Drucktastenschaltung, Elektrostarter auf den Markt. Das technisch äquivalente Modell KR 21 "Swing" war ebenso wie die Peggy aufwendig konstruiert und entsprechend teuer in der Herstellung. 1957 wurde noch die KR 17 "Parilla" aufgelegt.

1958 kam schiesslich das Ende für die eigenständige Marke Victoria nachdem der Motorradabsatz in Deutschland dramatisch abnahm und ein Ausgleich durch die kleinen Moped-Modelle nicht mehr möglich war.

Victoria ging samt den Express - Werken, Auto - Union GmbH, DKW Motorradabteilung in der Zweirad Union AG auf.




  Werbebroschüre 1925:

Werbeprospekt 1925



Konstrukteure bei Victoria:
Richard Küchen (V 35)
August Prüssing (Zweitaktspezialist, vorher DKW)
Norbert Riedel (Swing)
Albert Roder (FM 38)
Gustav Steinlein (498er Kompressor-Rennmaschine)
Martin Stolle (K.R. II, KR 8)
Ernst Wüstenhagen (KR17 Parilla)




Bekannte Rennfahrer auf Victoria:
Herbert Adam
Josef Alt (München)
Toni Babl
Hans Best
Karl Bodmer (Ebingen)
Joe Will Brand (München)
Adolf Brudes
Georg Dotterweich
Rudi Ebert
Hans Escoffier
Nikolaus Fellner
Kurt Füglein (Nürnberg)
Gerlach (Dortmund)
Giggenbach
Georg Goppert
Eugen Grohmann (Österreich)
Hoefle
Willi Hoffmann
Max Krieger (Suhl)
Karl Mahlenbrei
Heinz Mayer
Josef Mayr (München)
Ferdl Mitterer (Österreich)
Möhring
Josef Möritz (München)
Othmar Mühlbacher (Österreich)
Hermann-Paul Müller (Bielefeld)
Paul Müller (Augsburg)
Alfred Oberländer
Harald Oelerich
Eugen Reinfurt
Hans Richter (Nürnberg)
Fritz Rieß
Johannes Rössig
Richard Theobald
Sepp Thevis
Zimmermann




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Stand: I.2004